Biokohle und Flammschutzmittel aus Schafwolle
24.06.2025
Schafwolle hat Potenzial für eine wertschöpfende Verwertung. Der Hauptbestandteil von Wolle sind Faserproteine, Keratine. In der Literatur sind Verfahren zur Herstellung von Bio-Kunststoffen, Flammschutzmitteln, Biodüngern, Druckertinten oder Medizinprodukten beschrieben. Im Projekt der Universität Hohenheim und des Hessischen Verbands für Schafzucht wird die Verkohlung der Wolle priorisiert. Dies ist ein einfaches und für viele Biomassen gut erforschtes Verfahren, sodass die technischen Herausforderungen gering sind und hier das Ziel eines funktionierenden Vermarktungskonzepts im Vordergrund steht. Um die Wertschöpfung für den ländlichen Raum weiter zu steigern, wird parallel an einer hochpreisigen Verwertungsoption gearbeitet: biobasierte Flammschutzmittel (FSM). Ziel des Projektes ist es mindestens zwei Produkte, ein FSM und eine Biokohle, mit ihrem potenziellen Markt identifiziert zu haben. Außerdem sollen Partner identifiziert werden, die eine Produktion vorantreiben. Das sind Kunden für das Produkt und Firmen, die entsprechende Anlagen zur Produktion bauen und betreiben wollen. Dazu sind Fragen zu den potenziellen Märkten, der Logistik und Organisation sowie zum Potenzial an Wolle geklärt. Dies geschieht durch kontinuierliche Einbeziehung aller potenziellen Partner entlang der Wertschöpfungskette.
Übrigens: Ab dem 1. Juli 2025 tritt in Neuseeland eine Beschaffungsregel in Kraft, nach welcher Behörden angewiesen sind, beim Bau und bei der Renovierung von Regierungsgebäuden Wolle als Baumaterial bevorzugt zu behandeln!
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